Kategorie: Coaching

7 Anzeichen, dass dir Grenzen fehlen + 5 Tipps, wie du dich abgrenzt

Es gibt ein paar untrügliche Anzeichen, an denen du erkennst, dass dir Grenzen fehlen. Manchen Menschen fällt es nicht leicht, sich das einzugestehen, weil sie nett und freundlich sein wollen.

7 Anzeichen, dass es dir an Grenzen fehlt

Falls du dich in mehr als einem Punkt der folgenden Liste wiedererkennst, dann gehörst du zu den Menschen, denen es an Abgrenzung fehlt und du solltest dringend daran arbeiten.

  • Du sagst häufig JA, auch wenn du NEIN meinst.
  • Du fühlst dich oft schlapp und unmotiviert.
  • Du jammerst, dass du ausgenutzt wirst.
  • Du meidest Menschen, die dich um etwas bitten könnten.
  • Du bist sauer auf Menschen, die etwas von dir erwarten.
  • Du fühlst dich überlastet.

Nett und freundlich sein ist per se nicht schlecht. ABER: Es raubt dir Lebensqualität, wenn du dein Verhalten danach ausrichtest, dass andere dich für einen netten Menschen halten.

Jeder möchte geliebt werden Das ist eines der Ur-Bedürfnisse in jedem Menschen und dafür würden wir (fast) alles tun. Das ist das Problem.

Nein sagen, sich abgrenzen, nicht verfügbar sein – damit riskierst du abgelehnt zu werden. Und das tut auf einer tiefen, unbewussten Ebene weh, weil es mit diesem Ur-Bedürfnis kollidiert.

Also ignorierst du den Wunsch nach Abgrenzung und gibst nach. Das tut noch mehr weh. Jetzt ärgerst du dich auch noch, dass du wieder nicht nein sagen konntest. Du bist nicht nur sauer auf die anderen, sondern auch auf dich selbst.

Das nennt man eine klassische Zwickmühle.

5 Tipps, wie du dich besser abgrenzt

Achtung, es könnten einige unangenehme Augenöffner dabei sein. Bereite dich darauf vor, die Perspektive zu wechseln.

Nein sagen ist nicht die Kür, sondern die Pflicht

Wer nicht nein sagen kann, delegiert das Abgrenzen an den anderen. Das ist übergriffig!

Ja, du hast richtig gelesen. Du bist übergriffig, wenn du lieber JA statt NEIN sagst. Deine Gründe sind egal. Du übergibst dem anderen die Verantwortung dafür, dass er deine Grenzen erkennt und sie respektiert. Du selbst bist aber passiv und erwartest, dass der andere die rote Linie ohne einen Hinweis deinerseits alleine findet. Das ist nicht fair von dir.

Es ist DEIN Job, deine Grenzen zu kommunizieren. Der andere muss nicht riechen können, wo deine Grenze ist. Das ist übrigens der Beziehungskiller schlecht hin. Im Coaching höre ich oft den Satz „aber er/sie muss doch wissen, dass ich das (so) nicht will“.

Nein muss er/sie nicht! Du musst kommunizieren wo deine Grenze ist.

Du hast ein Recht auf zweckfreie Zeit

Keine Zeit. Das ist die beliebteste Ausrede, wenn man sich nicht um sich selbst kümmern mag. Halte dir jeden Tag ein Zeitfenster für dich selbst frei.

Damit meine ich nicht, dass du in der Zeit mit den Kindern spielst, weil sie eh so wenig vom Papa haben. Damit meine ich nicht, dass du in der Zeit Prospekte studierst und Einkaufszettel schreibst. Damit meine ich nicht, dass du in der Zeit den Rasen mähst, weil du dich dabei so schön entspannst. Oder ähnliches.

Was ich meine ist wirklich Zeit, die nur dir gehört und in der du spontan das machst, wonach dir in dem Moment ist. Das nennt man Selbstfürsorge.

Jeder Mensch (ich könnte auch schreiben jede Psyche) braucht solche Leerläufe zum Atemholen und Innehalten. Diese dürfen durch nichts im Vorfeld und durch keine Erwartung belegt werden. Deshalb zweckfrei. Sie gehört nur dir.

Fang mit täglich 5 Minuten an. Genieße es auf einer Bank im Garten zu sitzen und die Beine baumeln zu lassen. Sag deinem inneren Kritiker er darf jetzt 5 Minuten die Klappe halten und Pause machen. Kein Raum für schlechtes Gewissen. Nur Raum für dich und reines Sein. Das kannst du ausbauen.

Höre auf, dich zu erklären

Wir Menschen haben einen starken Rechtfertigungsreflex. Wenn wir für etwas nicht zur Verfügung stehen, glauben wir das mit guten Gründen rechtfertigen zu müssen. Nein. Müssen wir nicht.

Kennst du die Bank, die dir jeden Tag 86.164 wertvolle Einheiten gutschreibt? Es ist die Zeit. Jeden Tag bekommst du dieselbe Gutschrift. Dir würde nicht einfallen, anderen Menschen die Generalvollmacht über dein Zeitkonto zu erteilen. Du selbst bestimmst, wer wie viel abbuchen darf. Und es bleibt genug für dich stehen. Das musst du nicht begründen. Es ist dein Geburtsrecht.

Also wenn du mal wieder gefragt wirst: „Könntest du ….?“ Dann übe mal folgende Antwort: „Nein, das passt leider nicht.“ Und dann atme und warte ab. Und übe weiter.

Schütze deine individuelle Privatsphäre

Hör auf zu erwarten, dass andere Menschen deine Privatsphäre respektieren. Jeder hat hier ganz eigene Maßstäbe, die nicht auf andere übertragbar sind.

Zu mir kam einmal Besuch und die 10 bis 12 Jahre alten Kinder rannten durch alle Räume, auch mein Schlafzimmer. Das ist für mich übergriffig und ein Verhalten, das nicht okay ist. Dieser Raum ist meine Privatsphäre und den betreten nur Menschen, die ich dazu einlade. Ich habe das sofort angesprochen. Auf humorvolle Art, so dass man gemeinsam darüber lachen konnte, aber die Botschaft klar wurde.

Auch hier gilt: es ist deine Aufgabe den anderen zu zeigen, wo du hier rote Linien ziehst. Du kannst nicht erwarten, dass jeder spürt, was du brauchst.

Erwartungshaltung hat großes Konfliktpotenzial. Ich empfehle immer die Erwartungshaltung anzusprechen. Dann kann man sich offen darüber austauschen was für alle das Beste ist. Das funktioniert auch im geschäftlichen Kontext gut.

Achte auf das Ablaufdatum von Freundschaften

Wenn du in einer Freundschaft ein Gefälle wahrnimmst, ist es Zeit zu korrigieren. Wo du mehr reingibst als rauskommt, laugt dich diese Freundschaft aus. Entweder du sprichst es an oder du akzeptierst, dass auch Freundschaften ein Ablaufdatum haben. Selten gibt es Freunde, die ein Leben lang bleiben. Meistens begleiten sie dich in einer Lebensphase und dann haben sie ihren Zweck erfüllt. Du darfst Menschen dann gehen lassen.

Falls du mehr Abgrenzung brauchst und dir die ersten Schritte schwer fallen, unterstütze ich dich gerne mit einer individuellen Strategie. Hole dir dazu einen kostenfreien Termin und klicke hier.

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