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Essenzielles für ein souveränes Leben

Wie du souverän ein erfülltes Leben erschaffst

Ein kraftvolles, erfülltes Leben, das dich souverän in größtmögliche Unabhängigkeit führt. Jeder wünscht es sich. Jeder verbindet eine sehr individuelle Vorstellung damit. Jeder kennt Menschen, denen das scheinbar mühelos zu gelingen scheint. Aber wie?

7 Elemente sind aus meiner Sicht essenziell, ich habe sie mit konkreten Tipps kombiniert.

Souverän leben 1 Deine Gedanken kontrollieren

Du bist NICHT deine Gedanken! Viele Menschen fühlen sich ihrem negativen inneren Dialog ausgeliefert. Das muss nicht sein.

Die Kontrolle deiner Gedanken ist wie Muskeltraining – unverzichtbar und regelmäßig.

Dafür gibt es zwei Wege, die leicht im Alltag integrierbar sind.

Zum einen mit Achtsamkeit.

Das bringt du dich selbst immer wieder in die Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments zurück. Sage innerlich STOPP und ersetze den negativen Gedanken durch einen positiven, zum Beispiel eine schöne Erinnerung, die gute Gefühle aktiviert.

Es spielt keine Rolle, wie lange der positive Gedanke anhält. Dein Unterbewusstsein lernt dadurch, dass du die Macht über deinen Fokus hast.

Entscheidend ist, dass du das immer wieder machst und praktizierst. Mit der Zeit verlieren die negativen Gedankenschleifen mehr und mehr an Kraft.

Essenzielles für ein souveränes Leben 1 Gedanken kontrollieren

Der zweite Weg ist eine Technik, die man kognitive Umstrukturierung nennt.

Dabei geht es darum, negative oder irrationale Gedanken zu identifizieren und durch realistischere, positivere Gedanken zu ersetzen. Und so geht’s:

Schritt 1 – Erkenne deinen negativen Gedanken: Achte auf Momente, in denen du dich schlecht oder gestresst fühlst. Frage dich: „Was denke ich gerade über diese Situation?“ und schreibe den Gedanken auf. Zum Beispiel: „Ich werde diese Aufgabe nie gut hinbekommen.“

Schritt 2 – Untersuche den Gedanken: Überlege, ob der negative Gedanke wirklich der Realität entspricht. Gibt es Beweise, die ihn stützen? Gibt es auch Beweise, die dagegensprechen? Erinnere dich daran, wie du mit Herausforderungen in der Vergangenheit umgegangen bist.

Schritt 3 – Hinterfrage die Verzerrungen:

  • Katastrophisieren: „Es wird alles schiefgehen.“
  • Schwarz-Weiß-Denken: „Entweder ich mache es perfekt oder gar nicht.“
  • Übergeneralisation: „Ich habe einen Fehler gemacht, also werde ich immer scheitern.“

Schritt 4 – Ersetze den negativen Gedanken durch einen realistischeren: Überlege, wie du den negativen Gedanken positiver oder neutraler umformulieren kannst. Statt „Ich werde diese Aufgabe nie gut hinbekommen“ könntest du denken: „Ich habe ähnliche Aufgaben in der Vergangenheit erfolgreich gemeistert. Wenn ich mich darauf konzentriere, werde ich auch diese Herausforderung bewältigen.“

Schritt 5 – Praktische Anwendung und Neubewertung: Werde aktiv und setze die neu formulierten Gedanken um. Beobachte, wie du dich dabei fühlst. Nimmt du die Situation anders wahr? Fühlst du dich weniger gestresst oder ängstlich?

Das sieht beispielsweise so aus:

  • Negativer Gedanke: „Ich werde bei dieser Präsentation scheitern.“
  • Kognitive Verzerrung: Katastrophisieren.
  • Realistischere Umformulierung: „Ich habe schon viele Präsentationen gehalten und bin gut vorbereitet. Es ist normal, nervös zu sein, aber ich kann damit umgehen.“
Essenzielles für ein souveränes Leben  2 Energie tanken

Souverän leben 2 Energie tanken

Wir haben einen Akku, der uns Lebensenergie liefert. Die Energie wird verbraucht durch Stress, Selbstzweifel, Konflikte und Krisen. Auch durch Menschen. Kennst du die Situation, dass du nach einem Gespräch plötzlich schlapp und lustlos bist? Dann hattest du es mit einem „Energievampir“ zu tun. Es gibt Menschen, die Energie ziehen und von deiner Energie zehren.

Schütze deine Energie und meide negaholics.

Hier meine beiden Tipps.

Zum einen halte dich von auslaugenden Menschen und Gesprächen fern.

Zum zweiten stärke regelmäßig deine Energie. Es gibt viele Ideen und Möglichkeiten Energie zu tanken:

  • Aufenthalt in der Natur. Es ist nachgewiesen, dass Natur und Grün, ganz konkret das Stresslevel im Körper senkt.
  • Barfußlaufen im Freien. Wir haben Rezeptoren an den Fußsohlen, die das Gehirn aktivieren. Das führt zu gesteigerter Wachsamkeit, Entspannung und besserer Stimmung.
  • Musik hören, die positive Emotionen auslösen.
  • Mit deinen Kindern wieder Kind sein und ausgelassen spielen.
  • Regelmäßig! zweckfreie Zeit für dich selbst. Das heißt, dass du einfach alles runterfährst und dir Zeit gibst, dich selbst zu spüren, ohne damit einen weiteren Zweck zu verbinden. Zum Beispiel Spaziergehen und Wolken anschauen, ohne damit eine weitere Aufgabe zu verbinden.
  • Eine Massage oder Floating.

und vieles mehr. 

Essenzielles für ein souveränes Leben 3 Seele nähren

Souverän leben 3 Deine Seele nähren

Seele – ist das jetzt was Esoterisches? Muss ich mich damit befassen? Vielleicht hast du keine Vorstellung davon, was mit Seele gemeint ist.

Abseits jeder religiösen oder spirituellen Dimension steht „Seele“ für das, was einen Menschen im tiefsten Inneren bewegt.

Bestimmt hast du dich – vor allem in schwer herausfordernden Situationen schon einmal gefragt: warum mache ich das alles überhaupt?

Die Antwort darauf gibt dir deine Seele bei der Frage nach dem Sinn. Manche sehen Sinn synonym mit dem Begriff Purpose (wird meist im Businesskontext verwandt).

  • Was erfüllt dich mit Sinn?
  • Warum bist du hier?
  • Was will das Leben von dir?

Deine Existenz ist kein purer Zufall. Du bist für etwas hier. Und nein, das betrifft nicht nur Menschen, die großes für die Menschheit leisten. Es betrifft jeden.

Mein Vater war ein einfacher Bauer. Er liebte seine Scholle und die Freiheit der Arbeit in der Natur. Er hatte kein Amt und keine öffentliche Stellung. Ihm hat es Sinn gegeben, sich um seine Tiere und die Landwirtschaft zu kümmern. Das sah er als die ihm (in seinem Fall von Gott) gegebene Aufgabe an.

Ein Mensch kann beispielsweise im Stillen Sinn darin finden, der Ruhepol für die Familie zu sein. Ein anderer mag seinen Sinn darin sehen, mehr Gerechtigkeit in die Welt zu bringen – was bei sich selbst (bist du gerecht zu dir selbst?) und in der Familie beginnt.

Der Sinn ist nicht für Bühne sondern für Backstage.

Was erfüllt dich in deinem tiefsten Inneren mit Sinn?

Du findest es heraus, wenn du nach dem roten Faden in deinem Leben suchst.

Schaffe Bewusstsein = bewusstes Sein.

Du nährst deine Seele, indem du eine innige Verbindung zu dir selbst herstellst und dich auf den Weg machst, diese Frage zu beantworten.

Essenzielles für ein souveränes Leben  4 Wahre Bedürfnisse erkennen

Souverän leben 4 Deine wahren Bedürfnisse erkennen

Warum ist die Frage nach den wahren Bedürfnissen wichtig? Vielleicht kennst du die Bedürfnispyramide nach Maslow. Sie baut auf Grundlegendem wie Nahrung, Gesundheit, Sicherheit und Zugehörigkeit auf bis hin zu den Individualbedürfnissen nach Wertschätzung und Selbstverwirklichung.

In der Theorie logisch und nachvollziehbar hat das in der Realität durchaus Konfliktpotenzial.

Wie oft hast du schon eigene Interessen hinter den Bedürfnissen von Partner, Kindern oder Beruf hintenangestellt?

Wir lernen sehr gut, zuerst an andere zu denken und erst danach an uns selbst.

Für die eigenen Bedürfnisse Sorge zu tragen, gilt viel zu schnell als egoistisch.

Im Coaching ist es ein häufig wiederkehrendes Thema. Da kommt ein Mensch, der für Familie und Arbeit alles gegeben hat und nun entkräftet am Boden liegt.

Frage ich nach, was dieser Mensch wirklich möchte, wird es meist schwierig. Viele Klienten können diese Frage nicht beantworten. Zu tief sitzt das Muster, ohne Rücksicht auf Verluste allen Erwartungen zu genügen. Dazu kommt meist das Sicherheitsbedürfnis in einer überfordernd komplexen Welt.

Der Kontakt zu sich selbst ist verschüttet.

Wahre Bedürfnisse wie inneren Frieden zu empfinden, wird allem anderen geopfert. Langfristig führt das zu nichts Gutem – es ist eine abschüssige Straße in den Burnout.

Da denke ich an eine Frau, die drei Jahrzehnte in einem Job durchgehalten hat, den sie hasst. Sie hatte viele gute Gründe dafür. Dann hat sie ein schwerer Burnout aus ihrem Leben gekickt. Nun darf sie darüber nachdenken, was sie wirklich will. Es fällt ihr enorm schwer und jeder Gedanke an Veränderung macht Angst.

Doch wie findet man heraus, was die wahren inneren Bedürfnisse sind? Dafür gibt es ein paar gute Fragen:

  • Welche Werte bestimmen dein Denken und Handeln?
  • Welche Werte sind wirklich deine eigenen und welche sind dir anerzogen?
  • Wie willst du dich fühlen?
Essenzielles für ein souveränes Leben  5 Ziele überprüfen

Souverän leben 5 Deine Ziele überprüfen

Du kannst ziellos durch dein Leben stromern oder dich von deinen Zielen versklaven lassen – dazwischen liegt eine ganze Welt.

Ziele sind fluide und müssen überprüft werden.

Selbstzweifel sind ein wichtiger Hinweis, dass dieser Check fällig ist. Diese Fragen helfen:

  • Ist mein Ziel wirklich MEIN Ziel? In meinem Leben gab es einen Wendepunkt, an dem ich in massive Selbstzweifel abtauchte. Mir fehlte Orientierung und ich hatte gefühlt die Verbindung zu meinen Stärken und inneren Gewissheiten verloren. Mit dem Rücken zur Wand habe ich alles – meine Projekte, meine Ziele, meine Absichten –in Frage gestellt. Verblüfft erkannte ich, dass ich Ziele verfolgte, die ich übernommen hatte. Ziele, die mein Kopf gut fand, aber mein Herz nicht mehr wollte. In der Konsequenz habe ich mein Leben entrümpelt und mich neu orientiert. Es hat mir inneren Frieden und ein stabiles Glücksgefühl beschert. Ich bin dankbar für diese Krise, ohne sie hätte ich das nicht geschafft.
  • Bin ich noch auf dem richtigen Weg dorthin? Die Reiseroute zu deinem Ziel kann sich verändern. Wechsle die Perspektive. Prüfe, ob es weitere Möglichkeiten gibt, die du bisher nicht sehen konntest/wolltest.
  • Habe ich die richtigen Wegbegleiter zu meinem Ziel? Vielleicht ist es an der Zeit, dich mit anderen Menschen zu umgeben. Schau dir an, ob du von „negaholics“ umgeben bist und dich deine Reisebegleiter auf dem Weg zum Ziel runterziehen anstatt dich zu unterstützen.
Essenzielles für ein souveränes Leben  6 Stress kontrollieren

Souverän leben 6 Deinen Stress kontrollieren

Stress ist ein wichtiges biologisch-physiologisches Überlebensprogramm. Akut kann er (lebens)rettend sein, als Dauerzustand macht er dich körperlich krank.

Die Fähigkeit zum Wechsel zwischen Anspannung zu Entspannung nennt man stress-relax-response.

Wie sieht deine stress-relax-response aus?

  • Kannst du abschalten und akuten Stress wieder abbauen?
  • Nimmst du Stress mit in den Schlaf respektive in eine schlaflose Nacht?
  • Sorgst du für gezieltes körperliches Entspannen?
  • Kannst du emotionalen Stress loslassen?
  • Meditierst du regelmäßig?

Der einfachste Weg von der Anspannung in die Entspannung ist die Aktivierung des Vagus-Nervs. Dieser mächtige Helfer schaltet im Körper vom Sympathikus in den Parasympathikus um – also von Anspannung in Entspannung.

Er ist sehr einfach zu triggern: über tiefes langes Ausatmen oder Summen, Brummen und Singen. Tiefes bewusstes Atmen ist bereits ein Form der Meditation.

Mehr zum Stressabbau hier.

Essenzielles für ein souveränes Leben  7 Positives soziales Netz schaffen

Souverän leben 7 Dein positives soziales Netz schaffen

Von Jim Rohn stammt der Satz „Du wirst zum Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst“.

Wer sind diese Menschen?

Es sind nicht zwangsläufig die dir Nahestehenden.

Auf Lebenszeit gerechnet verbringst du durchschnittlich 1-2 Jahre mit Freunden. Die Zeit mit der Familie liegt bei 6-8 Jahren. Was Arbeit betrifft sind es lange 9 Jahre deines Lebens.

Wir übernehmen mentale, emotionale und weitere Muster von diesen Menschen.

Alles färbt ab, weil wir neurologisch bedingt nachahmen, was wir erleben. Verantwortlich dafür sind Spiegelneuronen, die aktiv werden, wenn wir eine Handlung ausführen oder beobachten, wie jemand anderes sie ausführt. Sie helfen beim Lernen und beim Entwickeln von Empathie.

Dein Umfeld kann inspirierend oder hemmend sein.

Wähle weise, wem du diesen Einfluss zugestehst.

Danke für deine Zeit und fürs Lesen.

Ausführliches und Aktuelles über mich und meine Arbeit findest du hier.

Bilder: CanvaPro

Wie ein bewusstes Zeitmanagement glücklicher macht

Wie kann Zeit glücklich machen? Zeit, die es eigentlich nicht gibt. Zeit, die „nur“ ein Konstrukt des menschlichen Geistes ist, der sich in diesem Zeitkorsett besser wahrnehmen kann.

Die erwartungsgeschwängerte Weihnachtszeit ist ein guter Anlass für einen Artikel über Zeit.

Zeitmanagement: Konfliktlastig oder konstruktiv

Das Argument „ich habe keine Zeit“ ist sicher die meist genutzte Floskel auf diesem Planeten.

Wer keine Zeit hat ist busy. Wer busy ist, muss erfolgreich sein. Wer erfolgreich ist, hat es geschafft und die Neider schauen ihm aufmerksam zu.

Sicherlich gilt das nicht generell, doch hat der Umgang mit Zeit ist ein Riesenthema und hat enormes Potenzial.

Ja, leider auch Konfliktpotenzial. Aber ich bin ja ein positiver Mensch und meine das Entwicklungspotenzial, gell.

Jeder wünscht sich mehr Zeit. Du auch?

Mein Zeit-Geschenk

Ich schenke dir jetzt sofort über eine Stunde Zeit – und das jeden Tag!

Gemäß einer Studie checken Jugendliche alle 7 Minuten ihr Smartphone und verplempern so 3 Stunden pro Tag. Wenn du das auch nur halb so oft machst – also 4 Mal pro Stunde aufs Handy guckst – bist du immer noch 90 Minuten pro Tag damit beschäftigt.

Mein Geschenk sind 67 Minuten Zeit – sie gehören ganz und gar dir, wenn du ab sofort nur noch ein Mal pro Stunde dein Handy checkst.

Toll, oder?!

Zeit ist ein Faszinosum und ein Mysterium. Wir haben massenhaft Dinge erfunden, die uns Zeit und Mühen ersparen sollen und haben trotzdem immer weniger Zeit.

Unser moderner Alltag ist komplex wie nie. Die Dinge machen das Leben nicht einfacher, sondern unübersichtlicher und sie sind enorme Zeitfresser.

Der Fake-Fortschritt

Wir stellen unsere Zeit in den Dienst der Effizienz und halten es für Fortschritt alles sofort haben zu können.

Auf dieses Recht der sofortigen Wunscherfüllung pochen wir.

Damit versklaven wir eine ganze Generation von Dienstleistern und Unternehmern – und letztlich auch uns selbst.

Wie ich das meine?

Wer es eilig hat ist ein Laufbursche, wer Zeit hat ist ein König.  

Diesen Spruch liebe ich!

Der Eilige ist nicht Meister über die Zeit, sondern Sklave der Geschwindigkeit.

Tempo ist eine feine Sache, doch wer die Langsamkeit verlernt hat, hat damit nichts gewonnen.

Alles hat zwei Seiten. Nur wer beides in sein Leben integriert, ist in der Balance.

Schnell sein, wenn es sein muss und langsam sein, wenn es sein darf.

Die Zeitfalle

Dies gelingt nur dann, wenn du dich aus der Zeitfalle löst und diese Balance bewusst einlöst.

Schneller ist nicht immer besser.

Langsamer ist nicht immer schöner.

Richard Bona, ein Musiker aus Kenia, hat bei einem Konzert in der Schweiz gesagt: „Die Schweizer haben die Uhr erfunden … wir Afrikaner haben die Zeit erfunden.“

War das ein Gelächter im Publikum. In diesem lustigen Satz steckt tiefe Weisheit.

Entscheide dich bewusst, wann du dich nach  der Uhr richtest und wann du dir Zeit lässt. Mach dir die die Zeit untertan, anstatt umgekehrt!

Mit diesen Tipps und Sichtweisen konnte ich dir hoffentlich eine ordentliche Schippe gute Zeit schenken. Was machst du in dem Falle mit der gewonnenen Stunde?

Ich wünsche dir gute Ideen und eine gute Zeit!

7 Anzeichen, dass dir Grenzen fehlen + 5 Tipps, wie du dich abgrenzt

Es gibt ein paar untrügliche Anzeichen, an denen du erkennst, dass dir Grenzen fehlen. Manchen Menschen fällt es nicht leicht, sich das einzugestehen, weil sie nett und freundlich sein wollen.

7 Anzeichen, dass es dir an Grenzen fehlt

Falls du dich in mehr als einem Punkt der folgenden Liste wiedererkennst, dann gehörst du zu den Menschen, denen es an Abgrenzung fehlt und du solltest dringend daran arbeiten.

  • Du sagst häufig JA, auch wenn du NEIN meinst.
  • Du fühlst dich oft schlapp und unmotiviert.
  • Du jammerst, dass du ausgenutzt wirst.
  • Du meidest Menschen, die dich um etwas bitten könnten.
  • Du bist sauer auf Menschen, die etwas von dir erwarten.
  • Du fühlst dich überlastet.

Nett und freundlich sein ist per se nicht schlecht. ABER: Es raubt dir Lebensqualität, wenn du dein Verhalten danach ausrichtest, dass andere dich für einen netten Menschen halten.

Jeder möchte geliebt werden Das ist eines der Ur-Bedürfnisse in jedem Menschen und dafür würden wir (fast) alles tun. Das ist das Problem.

Nein sagen, sich abgrenzen, nicht verfügbar sein – damit riskierst du abgelehnt zu werden. Und das tut auf einer tiefen, unbewussten Ebene weh, weil es mit diesem Ur-Bedürfnis kollidiert.

Also ignorierst du den Wunsch nach Abgrenzung und gibst nach. Das tut noch mehr weh. Jetzt ärgerst du dich auch noch, dass du wieder nicht nein sagen konntest. Du bist nicht nur sauer auf die anderen, sondern auch auf dich selbst.

Das nennt man eine klassische Zwickmühle.

5 Tipps, wie du dich besser abgrenzt

Achtung, es könnten einige unangenehme Augenöffner dabei sein. Bereite dich darauf vor, die Perspektive zu wechseln.

Nein sagen ist nicht die Kür, sondern die Pflicht

Wer nicht nein sagen kann, delegiert das Abgrenzen an den anderen. Das ist übergriffig!

Ja, du hast richtig gelesen. Du bist übergriffig, wenn du lieber JA statt NEIN sagst. Deine Gründe sind egal. Du übergibst dem anderen die Verantwortung dafür, dass er deine Grenzen erkennt und sie respektiert. Du selbst bist aber passiv und erwartest, dass der andere die rote Linie ohne einen Hinweis deinerseits alleine findet. Das ist nicht fair von dir.

Es ist DEIN Job, deine Grenzen zu kommunizieren. Der andere muss nicht riechen können, wo deine Grenze ist. Das ist übrigens der Beziehungskiller schlecht hin. Im Coaching höre ich oft den Satz „aber er/sie muss doch wissen, dass ich das (so) nicht will“.

Nein muss er/sie nicht! Du musst kommunizieren wo deine Grenze ist.

Du hast ein Recht auf zweckfreie Zeit

Keine Zeit. Das ist die beliebteste Ausrede, wenn man sich nicht um sich selbst kümmern mag. Halte dir jeden Tag ein Zeitfenster für dich selbst frei.

Damit meine ich nicht, dass du in der Zeit mit den Kindern spielst, weil sie eh so wenig vom Papa haben. Damit meine ich nicht, dass du in der Zeit Prospekte studierst und Einkaufszettel schreibst. Damit meine ich nicht, dass du in der Zeit den Rasen mähst, weil du dich dabei so schön entspannst. Oder ähnliches.

Was ich meine ist wirklich Zeit, die nur dir gehört und in der du spontan das machst, wonach dir in dem Moment ist. Das nennt man Selbstfürsorge.

Jeder Mensch (ich könnte auch schreiben jede Psyche) braucht solche Leerläufe zum Atemholen und Innehalten. Diese dürfen durch nichts im Vorfeld und durch keine Erwartung belegt werden. Deshalb zweckfrei. Sie gehört nur dir.

Fang mit täglich 5 Minuten an. Genieße es auf einer Bank im Garten zu sitzen und die Beine baumeln zu lassen. Sag deinem inneren Kritiker er darf jetzt 5 Minuten die Klappe halten und Pause machen. Kein Raum für schlechtes Gewissen. Nur Raum für dich und reines Sein. Das kannst du ausbauen.

Höre auf, dich zu erklären

Wir Menschen haben einen starken Rechtfertigungsreflex. Wenn wir für etwas nicht zur Verfügung stehen, glauben wir das mit guten Gründen rechtfertigen zu müssen. Nein. Müssen wir nicht.

Kennst du die Bank, die dir jeden Tag 86.164 wertvolle Einheiten gutschreibt? Es ist die Zeit. Jeden Tag bekommst du dieselbe Gutschrift. Dir würde nicht einfallen, anderen Menschen die Generalvollmacht über dein Zeitkonto zu erteilen. Du selbst bestimmst, wer wie viel abbuchen darf. Und es bleibt genug für dich stehen. Das musst du nicht begründen. Es ist dein Geburtsrecht.

Also wenn du mal wieder gefragt wirst: „Könntest du ….?“ Dann übe mal folgende Antwort: „Nein, das passt leider nicht.“ Und dann atme und warte ab. Und übe weiter.

Schütze deine individuelle Privatsphäre

Hör auf zu erwarten, dass andere Menschen deine Privatsphäre respektieren. Jeder hat hier ganz eigene Maßstäbe, die nicht auf andere übertragbar sind.

Zu mir kam einmal Besuch und die 10 bis 12 Jahre alten Kinder rannten durch alle Räume, auch mein Schlafzimmer. Das ist für mich übergriffig und ein Verhalten, das nicht okay ist. Dieser Raum ist meine Privatsphäre und den betreten nur Menschen, die ich dazu einlade. Ich habe das sofort angesprochen. Auf humorvolle Art, so dass man gemeinsam darüber lachen konnte, aber die Botschaft klar wurde.

Auch hier gilt: es ist deine Aufgabe den anderen zu zeigen, wo du hier rote Linien ziehst. Du kannst nicht erwarten, dass jeder spürt, was du brauchst.

Erwartungshaltung hat großes Konfliktpotenzial. Ich empfehle immer die Erwartungshaltung anzusprechen. Dann kann man sich offen darüber austauschen was für alle das Beste ist. Das funktioniert auch im geschäftlichen Kontext gut.

Achte auf das Ablaufdatum von Freundschaften

Wenn du in einer Freundschaft ein Gefälle wahrnimmst, ist es Zeit zu korrigieren. Wo du mehr reingibst als rauskommt, laugt dich diese Freundschaft aus. Entweder du sprichst es an oder du akzeptierst, dass auch Freundschaften ein Ablaufdatum haben. Selten gibt es Freunde, die ein Leben lang bleiben. Meistens begleiten sie dich in einer Lebensphase und dann haben sie ihren Zweck erfüllt. Du darfst Menschen dann gehen lassen.

Falls du mehr Abgrenzung brauchst und dir die ersten Schritte schwer fallen, unterstütze ich dich gerne mit einer individuellen Strategie. Hole dir dazu einen kostenfreien Termin und klicke hier.

3 Tipps für starke Gelassenheit im Hamsterrad

Mal ehrlich. Wie oft verfluchst du deinen Terminkalender? Wie oft reagierst du genervt auf deine Mitarbeiter oder Kunden? Wie oft wünschst du dir mal wieder durchschnaufen zu können? Wie oft träumst du von einer einsamen Insel, auf der du einfach mal die Seele baumeln lassen kannst?

Hamsterrad ist das uncharmante Wort für den Zustand, dem wir uns im aufreibenden Berufsalltag ausgeliefert fühlen. Wir rennen und rennen und kommen doch nie an. Mag sein die Ergebnisse stimmen, die Zahlen signalisieren Zuversicht – und trotzdem steckst du persönlich in der Falle. Du arbeitest und ackerst und erschöpfst dich in dieser Tretmühle ohne Ausweg.

Hältst du das Hamsterrad immer noch für die Erfolgsleiter?

Die Amerikaner haben statt Hamsterrad den Begriff Rat Race. Sie meinen damit das ewige Streben nach mehr Macht und mehr Geld. Du kannst in diesem Wettbewerb verbrennen, weil er kein Ziel kennt. Es wird immer jemanden geben, der mehr hat oder mehr ist als du.

Reisen statt Rennen

Du kannst allerdings deine Strategie ändern und selbst entscheiden, wie du mit all dem umgehst. Dein Leben ist kein Rennen mit einem Sieger. Dein Leben ist eine Reise durch meist unbekanntes Gebiet. Genieße die Strecke, halte an und schau dich um. Ändere die Richtung, wenn dir danach ist. Du weißt nicht, wann die Reise zu Ende ist. Deshalb geht es nicht um das Ankommen, sondern um den Weg.

Hier sind meine Tipps, mit denen du im Hamsterrad deine Gelassenheit und Kraft behältst.

1 Routine brechen

Der Mensch ist ein 1000prozentiges Gewohnheitstier. Damit passt er perfekt ins Hamsterrad. Du willst immer dasselbe. Du machst immer dasselbe. Und du erreichst immer dasselbe. Mach mal was anders! Brich die Routine. Reagiere unerwartet. Breche deine gewohnten Muster und du wirst erstaunliche Energie freisetzen.

Du kannst in typischen Situationen statt mit Ärger mal mit einem Lächeln reagieren. Probiere es aus. Dein Ärger ändert ja gar nichts an der Situation. Er führt nur dazu, dass du dich schlecht fühlst und du Energie verlierst. Lächle und du wirst Energie gewinnen.

Du  kannst auch mal gar nicht reagieren. Das ist besonders interessant in der Interaktion mit Menschen. Du kennst solche Auseinandersetzungen, die sich immer auf dieselbe Art und Weise hochschaukeln, obwohl du dir vorgenommen hast ruhig zu bleiben. Mach einfach mal den Buddha. Reagiere gar nicht. Warte ab und schau was passiert.

2 Sag JA zu dir selbst

Klingt einfach. Weshalb fällt es dir dann so schwer? Weil das JA zu dir selbst oft ein NEIN zu anderen ist. Du bist gewohnt immer 100 Prozent zu geben. Du hast höchste Ansprüche an dich selbst. Du willst perfekt sein. Stop! Perfekt gibt es nicht. Perfekt ist tödlich.

Leiste dir gelegentlich ein JA zu dir selbst, indem du deine Bedürfnisse ernst nimmst. Gerade wenn es am schlimmsten ist, wenn jeder was von dir will, wenn die Zahlen nach noch mehr Überstunden schreien und du dich in purem Aktionismus im Kreise drehst – halte inne und mach dich selbst für 5 Minuten zur wichtigsten Priorität auf diesem Planeten. Danach kannst du weiter machen. Die Welt wird nicht untergehen, deine Firma wird nicht Konkurs anmelden – doch du hast mit diesem JA deine Leistungsfähigkeit gesichert. Sie ist schließlich das Fundament für alles. Ohne sie gibt es keinen Erfolg.

3 Pausen sind auch Termine

Es hört sich banal an: deine Pausen sind wichtig. Du verzichtest oft auf die Mittagspause oder schüttest den Kaffee beim Arbeiten in dich rein, weil du keine Zeit für Pausen hast? Nicht gut. Du brauchst vor allem die kurzen Unterbrechungen für die Erholung. Niemand kann stundenlang produktiv arbeiten, schon gar nicht mental. Also mach die Pausen zu einem Termin in deinem Kalender. Genau so wie das Montagsmeeting oder die Leitungskonferenz.

Genial ist auch folgender kleiner Trick: Stelle dir den Alarm an deiner Uhr so, dass er zu jeder vollen Stunde kurz und dezent piept. Das ist das Signal für dich: Du schließt für einen Moment die Augen und atmest ein Mal tief ein und aus.  Diese geniale Unterbrechung sorgt dafür, dass dein Körper Blitzentspannung lernt. Wenn du es regelmäßig praktizierst wird es zu einer Routine, so dass ein tiefer Atemzug automatisch und schnell entspannt.

Foto: Albrecht Fietz auf Pixabay

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